Im Zuge der Entwicklung der Coronapandemie und damit verbundener Einschränkungen gab und gibt es vielfältige Auswirkungen auf die Wirtschaft und auch auf Open-Source Projekte wie zum Beispiel im Hinblick auf KDE und die Lizenzierung von QT, siehe dazu auch hier. Ein weiteres OpenSource Thema – Lizenzpflichten – und das Einhalten derselben wird nun von der interessierten Öffentlichkeit im Falle der Corona-Warn App diskutiert.
Augenscheinlich bleiben auch die größten Projekte die freie und offene Software benutzen nicht von Lizenzquerelen verschont. Bereits vor der Veröffentlichung wurde von interessierten Fachleuten und Institutionen fleißig auf Github der Code mit untersucht und in diesem Zuge auch die benutzten Bibliotheken und deren Lizenzen unter die Lupe genommen. Auch nach der Veröffentlichung der App, als diese dann auch einem größeren Publikum zugänglich wurde und der offene Quellcode auch auf reges Interesse stieß fanden sich noch Anmerkungen zu nicht adäquaten Lizenzhinweisen, oder solchen die gefehlt hätten aber (wie sich alsbald herausstellte) doch nicht nötig waren, da die Bibliotheken zum Testen doch nicht mit verteilt wurden.
Dies verdeutlich, dass auch bei relativ ‚schwachen‘ Lizenzen die zum Beispiel nur die Nennung der Urheber und das Anfügen der Lizenzbedingungen verlangen, trotzdem schnell Fehler oder Nachlässigkeiten bei den Einhaltungen der Lizenzbedingungen vorkommen. Besonders anzumerken ist, dass dieser Umgang mit Lizenzen auch bei finanziell gut ausgestatteten und rechtlich beratenen Projekten zu beobachten ist. Umso wichtiger ist es, sich möglichst frühzeitig damit zu beschäftigen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Im konkreten Fall wurden schon Verbesserungen eingearbeitet und Unklarheiten beseitigt. Ob damit nun alles FOSS-rechtlich sauber ist, wird sich zeigen, es bleibt spannend.